Die Burgruine
Herrlichkeit Lage
Die Burgruine
Herrlichkeit Lage














Um 1183 wird die Burg zu Lage, die über die Jahrhunderte mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde, erstmals urkundlich erwähnt.
Das Renaissance-Kastell wurde 1626 im Zuge des Niederländisch-Spanischen Krieges von den Niederländern eingenommen und zum letzten Mal demoliert. Zurück blieb und bleibt die Ruine, die mittlerweile von dichten Pflanzen bewachsen ist. Amadea von Flodroff war zum Ende des 17. Jahrhunderts die Besitzerin der Lager Güter und gab 1687 den Bau des Herrenhauses in Auftrag. Noch heute findet man über dem Einlass diese Jahreszahl und das Wappen von Raesfeld-Flodroff.
Öffnungszeiten: Einmal pro Jahr im Rahmen des Tages des offenen Denkmals geöffnet, sonst im Privatbesitz.
Die Herrlichkeit Lage verdankt ihren Namen einem politischen Faux-pas: bei der territorialen Neuordnung Europas nach dem dreißigjährigen Krieg vergaß man, den Flecken einem der größeren Länder zuzuteilen. Und so kam es, dass die Herrlichkeit Lage bis 1803 in relativer politischer Selbstständigkeit existieren konnte.
Die Geschichte
der Herrlichkeit Lage

Die erste Urkunde
Ein Herimanus de Lage, Kanonikus des Münsterschen Bischofs Hermann II wird in einer Urkunde vom Jahre 1183 genannt. Im Jahre 1227 fiel ein Goswinus de Lage im Kampf des Bischofs Otto von Uetrecht gegen Rudolph v. Coevorden. Dies scheinen die ersten Herren von Lage gewesen zu sein, in 1266 wird Hermann von Saterslo als Bewohner von Lage genannt. Er war vom Uetrechter Bischop als Kastellan (Verwalter) „in castro nostro et ecclesie nostre Laghe“ (in unserem Lager und unserer Kirche in Lage) angestellt.

Die Mühle
Zu dieser Zeit wurde ihm die Wassermühle als Lehen übertragen, bekannt ist das es mindestens seit 1270 eine Mühle in Lage gibt. Das heutige Mühlengebäude wurde 1677 von Adolf Hendrik Baron von Raesfelt im Jahr 1677 errichten. Im Jahre 1761 wurde die Kornmühle um eine Ölmühle erweitert.

Eigenständiger Staat
Zwischen 1648 bis 1806 war es eine „Herrlichkeit“, ein eigenständiges staatliches Gebilde, das weder zur Grafschaft Bentheim noch zu den Niederlanden gehörte und dem einst Kaiser Leopold bestätigte, dass es „außerhalb des Reiches“ liege. Und das nur, weil man Lage beim Westfälischen Frieden von 1648 vergessen hatte. In 1680 wurden die Grenzen des „Dominium Lagense“ genau festgelegt und heute sind die Grenzsteine zum größten Teil noch vorhanden. Lage gehörte damals zum Besitz der Herren auf Schloss Twickel, die auf der politischen und territorialen Selbständigkeit ihres Ländchens hartnäckig und erfolgreich bestanden.

Wieder Aufbau
In 1576 ließ Dietrich von Ketteler (er erwarb die Besitzung Lage vom spanischen König Philipp II) die verfallende Burg wieder in Stand setzen. Das Bauwerk war wahrscheinlich quadratisch, mit 5 Bastionen einem äußeren und inneren Burggraben angelegt. In einer Beschreibung von 1764 wird von einem besonders großen, starken viereckigen Bauwerk vom dem jede Fassade 102 Fuß (ca. 32 Meter) breit ist und eine Mauerstärke von mindestens 28 Fuß (ca. 8,53 Meter) berichtet. Zu dieser Zeit ist Burg bereits vor über 100 Jahre zerstört worden.

Letzte Zerstörung
Das Renaissance-Kastell wurde 1626 im Zuge des Niederländisch-Spanischen Krieges von den Niederländern eingenommen und zum letzten Mal demoliert. Zurück blieb und bleibt die Ruine, die mittlerweile von dichten Pflanzen bewachsen ist. 1643 erwarbt Johann von Raesfelt zu Twickel die Herrlichkeit Lage. Sein Sohn Adolf Hendrik Baron von Raesfelt Herr von Lage und Twickel usw. und dessen Frau Amadea Gräfin von Flodroff war zum Ende des 17. Jahrhunderts die Besitzerin der Lager Güter.

Anbau
Amadea Gräfin von Flodroff und gab 1686 den Bau des Herrenhauses in Auftrag. In 1762 Wurden an der Rückseite 2 kleine Seitenflügel angebaut. Noch heute findet man über dem Einlass diese Jahreszahl und das Wappen von Raesfelt-Flodroff.

Das letzte Patronat
Unmittelbar nach dem Bau des Herrenhauses erfüllte Amadea von Flodroff das Vermächtnis ihres verstorbenen Ehemanns und ließ in Lage aus eigenen Mittel eine Kirche errichten. Eine Saalkirche aus Ziegelsteinen und Bentheimer Sandsteinen. Eine Inschrift über dem Westeingang erinnert an die Grundsteinlegung am 11. Juni 1687, darüber befindet sich das Wappen von Lage eine Antoniterkreuz in Form eines griechischen T. In einer Gedächtnisschrift erklärt Amadea von Flodroff sich bereit, Kirche und Pastorat (später auch den Schullehrer) zu unterhalten. Dieses Patronat ging später über auf die Familie van Heeckeren van Wassenaer, Nachkommen der A. von Flodroff, und bestand bis 1978.