Es lebe die Tradition!
Klaotscheeten in der Grafschaft
Ein Text von Mareike Wesenberg.
Um den Jahreswechsel herum wird in der Grafschaft Bentheim wieder ein besonders Spaßbringender, alljährlicher Brauch gepflegt: das Kloatscheeten.
Auch ich bin heute mit meiner gesamten Familie unterwegs, um eine Partie des Spiels mit dem rollenden Kloat zu spielen.

Aber was machen wir beim Kloatscheeten eigentlich?
Es handelt sich um einen geselligen Wettstreit. Vor Spielbeginn legen wir eine Wegstrecke mit Ausgangspunkt und Zielort fest und teilen
unsere Familie in zwei Gruppen ein. Auch die Reihenfolge der Spieler innerhalb jeder Gruppe legen wir direkt für den ganzen Spielverlauf fest.
Wir entscheiden uns fürs Nummern ziehen. Juhuu - Ich werde anfangen, da ich die Nummer eins gezogen habe.
Dick eingepackt in meinen Wintermantel, mit Schal und Handschuhen stehe ich also nun am Startpunkt und versuche den Kloat mit einem schwungvollen Wurf so weit wie möglich zu werfen. Gar nicht so einfach – wie ich schnell feststelle. Nach mir ist Werfer Nr. eins des gegnerischen Teams, Lisa, an der Reihe. Sie versucht nun meinen Wurf zu überbieten. Glück für mein Team – Lisa hat es nicht geschafft meinen Kloat einzuholen. Also ist Werfer Nr. 2 der gegnerischen Mannschaft an der Reihe.
Blindgänger
Dieses Schema setzten wir die ganze Strecke fort. Immer wieder fällt einer der Kloats in einen Graben oder ins Gebüsch am Wegrand. Uns wird somit überhaupt nicht langweilig da wir stets auf der Suche nach den „Blindgängern“ sind.
Unterwegs treffen wir immer wieder andere Kloatscheeter-Gruppen, mit denen wir auf die Tradition anstoßen.
Sieger der Herzen
Nach ungefähr drei Stunden und unzähligen Würfen muss sich mein Team leider eingestehen, dass wir verloren haben. Gewonnen hat die andere Mannschaft, denn sie hat insgesamt am weitesten geworfen. Macht nichts – unseren Spaß hatten wir trotzdem!
Unsere Hoheit
Jetzt ist es Zeit den „Kloatkönig“ zu ermitteln. Abwechselnd zielen mein Team und unsere Gegner auf eine leere Schnapsflasche. König wird Alex, denn er hat die Flasche so getroffen, dass sie zerbrochen ist.
Schöner Ausklang
Nach ca. vier Stunden in der Kälte sind wir alle froh mit "Mettwosst en Moos", einem deftigen Grünkohlessen, in geselliger Runde beisammen zu sitzen.
Sie möchten mehr lesen?


Autoren
Sie möchten wissen wer hinter den Geschichten steckt? Unsere Grafschafter Experten natürlich!
